Nach vielen Begegnungen mit Landwirten, Ärzten, Gemeinderatskolleginnen, FDP-Freunden und Besuchen von innovativen KMUs, kommt es im Chrämerhus in Ruswil zu einem emotionalen Wiedersehen mit einer ehemaligen Patientin aus dem Inselspital - sie hat vor sieben Jahren ein neues Herz erhalten und geniesst heute das Leben in vollen Zügen. Meine Tour durch die 80 Luzerner Gemeinden schenkt mir viel Unerwartetes, Wertvolles.
Die Fahrt von Vitznau über Luzern und Wolhusen nach Ruswil dient der frühmorgendlichen Aufwärmung. Ich habe mitten im Dorf Ruswil beim Chrämerhus mit unserem Kantonsrat Ronny Beck abgemacht. Das Chrämerhus ist eine Rarität, die von verschiedenen Fachstellen als «herausragendes Beispiel eines historisch gewachsenen Baudenkmals» bezeichnet wird. Das Haus liegt gerade beim Brunnen auf dem Hauptplatz.
Zu meiner grossen Überraschung treffe ich hier nicht primär Politiker, sondern eine ehemalige Patientin, die wir am Inselspital zwischen 2015 und 2016 mehrfach dank Spitzenleistungen am Leben erhalten konnten. Sie erhielt bei schwerster Herzschwäche in einer Notsituation zuerst ein "Kunstherz" und konnte nach etwas 18 Monaten mit einem neuen Herzen versorgt werden. Selbst ich würde ihr heute nichts mehr anmerken. Sie trifft auf dem Platz in Begleitung ihres Ehemanns ein. Wir trinken auf ihr Wohl mit dem Männerchor von Ruswil, bei dem ihr Gatte aktiv mitsingt.
Die Fahrt bringt mich heute ins Rottal und der nächste Halt ist in Buttisholz geplant. Hier arbeitet seit vielen Jahren mein Studienkollege Hanspeter Mitteregger als Hausarzt im Gesundheitszentrum. Beim Dorfbrunnen treffe ich mit René Ziswiler und Manuel Müller zwei Persönlichkeiten, mit denen ich das Mittagessen im Hirschen und interessante Diskussionen geniessen darf.
René erzählt mir von seinem Projekt der Zukunftsgemeinde, die Menschen, Wissen und Erfahrungen vernetzt. Er entwickelt Modelle für eine nachhaltige kommunale Entwicklung, indem er Reallabore betreibt, Menschen und Vereine zusammenbringt, motiviert und für eine nachhaltige Entwicklung von Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft befähigt. Reallabore sind kreative Räume, in denen Menschen mit vielen verschiedenen Interessen und Hintergründen auf neue und einfallsreiche Weise zusammenarbeiten können.
Von Buttisholz fahre ich zum Nachbardorf Grosswangen und treffe Joe Schelbert, Ortsparteipräsident, im Betagtenzentrum Linde. Ich werde von der Geschäftsführerin Jacqueline Meier begrüsst und darf anschliessend mit Joe die Baustelle des Erweiterungs-/Neubaus besuchen. Es folgen spannende Gespräche mit Bewohnern der Linde und ihren Besuchern, die von mir wissen wollen, weshalb ich mich für Politik engagiere.
Das vorletzte Etappenziel des heutigen Tages ist Mauensee. Hier empfängt mich Markus Dobmann, Ortsparteipräsident, beim Mikado (im Hintergrund) vor dem Schulhaus und serviert uns ein kühles Bier. Er erzählt mir von der bewegten Geschichte von Mauensee, das bereits im ältesten Verzeichnis des Klosters Engelberg aus den Jahren 1184/1190 aufgeführt war. Die Truppen der Stadt Luzern zerstörten 1388 die Burg auf der Insel im Mauensee und die Gegend fiel 1407 an Luzern. 1455 kaufte Luzern dann noch den aarburgischen und zofingischen Teil des Mauensees und machte so seine Herrschaftsansprüche noch mehr geltend. 1605 liess die Familie Pfyffer das heutige Schloss erbauen.
Mit einem letzten Blick auf Schloss Mauensee radle ich in Richtung Luzern. Heute Abend haben die Jungfreisinnigen zu einem sicherheitspolitischen Anlass beim Ausbildungszentrum Generalstabskurse in Luzern eingeladen.
Der Kommandant der Logistik Brigade 1, Meinrad Keller, fasst für die Audienz die Weltlage zusammen und erklärt uns den Auftrag der Armee, der einzig die Verteidigung des Landes umfasst. Hier geht es um die Zukunft der Institution - morgen werde ich kurz zurück in die Geschichte unserer Armee blicken.