Heute Freitagabend habe ich 77 der 80 Gemeinden des Kantons Luzerns besucht und darf mit Genugtuung dem Schlussanlass in Vitznau, am 13. Oktober, entgegenblicken.
Der Weg nach Schwarzenberg, meiner ersten Station an diesem milden Herbsttag, führt über Luzern, Littau und Malters. Mit dem e-Bike ist der Aufstieg einfach zu bewältigen. Die Aussicht in Richtung Malters-Luzern ist einmalig.
Am Morgen früh ist es noch ruhig in Schwarzenberg. Ausser auf dem Parkplatz in Richtung Eigenthal, wo die ersten Wanderer eintreffen. So auch eine Bewohnerin von Schwarzenberg, die mit ihrer Mutter abgemacht hat. Letztere ruft schon von weitem: "Sie kenne ich doch! Und ihre Frau noch viel besser, da ich sie häufig abends bei "DRS aktuell" (heisst heute eigentlich "Schweiz aktuell") bewundere."
Vom Parkplatz hat man freie Aussicht in Richtung Pilatus, den man von hinten nicht so ganz einfach erkennt.
Auf der Abfahrt in Richtung Malters entdecke ich die Wahlfahrtskirche Werthenstein, die ich zu Beginn meiner Velo-Tour besucht hatte, aus einem anderen Blickwinkel.
Zum Mittagessen in Malters habe ich Ruedi Amrein, Kantonsrat und ehemaliger Gemeindepräsident, und Thomas Gisler, Mitglied der Geschäftsführung von Hug AG eingeladen. Thomas erzählt von den Herausforderungen der heutigen Nahrungsmittelproduktion in der Schweiz, vom hohen Preis der Rohstoffe und den Zollgebühren auf Rohstoffe aus dem Ausland. Aber auch die Fusion mit der Wernli AG, der grosszügige Sozialplan der Hug AG und die Wichtigkeit von Familienunternehmen für die Schweiz sind Themen unseres Mittagsgesprächs. ,
Nach dem Mittagessen spaziere ich mit Ruedi Amrein zum neuen Dorfplatz, mitten in der Siedlung Weihermatte.
Dann ist es Zeit für die nächste Etappe. Ich fahre nach Blatten und dann über das Renggloch nach Kriens. Hier herrscht reger Betrieb wegen der Gemeinde-Viehschau auf dem Platz der Sekundarschule. Zu meinem Erstaunen zählt Kriens noch über 40 landwirtschaftliche Betriebe; die meistens davon pflegen die Braunviehzucht. Soeben wurde die Siegerin 2023 gekürt: Was für eine hübsche Kuh!
Die Stimmung erinnert mich an meiner Kindheit, als ich jeweils am Dienstag mit meinem Grossvater in Fribourg den Viehmarkt besuchen ging. Pierre-Jules, so hiess mein Grossvater, hatte damals grosse Freude an den Gesprächen mit den Landwirten, da er selber auch auf einem Bauernhof aufgewachsen war.
Matthias Senn, ehemaliger Stadtrat (in der Bildmitte) begleitet mich anschliessend mit seinem Fahrrad zum Dorfplatz. Dort treffen wir seine Frau Beatrice, die Wahlkreispräsidentin. Beim Dorfplatz liegt die Praxis meines Kollegen und Musikfreundes Reto Cadisch. Ein Besuch in Kriens ohne bei ihm vorbeizuschauen, wäre fast unhöflich. Reto erzählt von seinen Schwierigkeiten, sowohl Personal für seine Praxis zu finden, als auch junge Mediziner für den Beruf Hausarzt zu motivieren. Eine junge Medizinerin aus Luzern verbringt zwar gerade ein Praktikum bei ihm, aber sie möchte sich später in Plastischer Chirurgie weiterbilden.
Mit Matthias (auf dem Bild fast mit James Bond zu verwechseln) fahren wir auf den Sonnenberg um die Aussicht und die Herbststimmung zu geniessen. Die kleine Standseilbahn wurde im Jahr 1902 gebaut und diente als Zubringer für die Hotelgäste des inzwischen rückgebauten Grand-Hotels Sonnenberg.
Als wir diese wunderschöne Aussicht geniessen, werden wir von Alphornklängen und von den Kuhglocken der Rinder, die zurück in Richtung Stall laufen, begleitet. Vom Sonnenberg aus ist die städtische Entwicklung von Kriens gut sichtbar, wie übrigens auch viele grüne Wiesen. Und von hier oben entdecke ich einmal mehr meinen Favoriten der Urner Alpen, der Urirotstock.
Bevor ich nach Horw zum Tagesabschluss fahre, radle ich noch eine kleine Schlaufe in Kriens; ich besuche kurz meine musikalischen "hot spots"..., das Musik Hug-Geschäft, wo ich meine letzte Bassposaune vor 12 Jahren kaufte (damals noch Musik Lohri), und das Haus des Luzerner Sinfonieorchesters, von dem ich stolzes Vorstandsmitglied sein darf.
Mit diesem Bild in Begleitung von alt-Regierungsrat Marcel Schwerzmann und FDP-Mitglied Beatrice Buholzer verabschiede ich mich aus Horw und von dieser doch anstrengenden letzten Woche meiner Velotour. Heute Abend habe ich 77 der 80 Gemeinden bereits besucht und freue mich auf die letzte Etappe in den Seegemeinden am nächsten Freitag.